Wehrkirche am Florenberg
Hl. Flora & Hl. Kilian

florenberg.de Chronik

Die Orgel am Florenberg


Im 17. und 18. Jahrhundert war eine Orgel mit der folgenden Disposition vorhanden:

Manualwerk: Gedackt 8', Prinzipal 4', Flöte 4', Quinte 2 2/3, Mixtur
Pedalwerk: Subbaß 16', Oktavbaß 8' 2)
System: vermutlich mechanische Schleifladen
Prospekt: nicht bekannt

Diese wurde 1801 durch Joh. Georg Oestreich repariert 3), aber bereits 1806 als baufällig beschrieben 4). Oestreich hält 1814 eine Reparatur der bisherigen Orgel für unmöglich und legt einen Neubauplan vor 5), der jedoch nicht ausgeführt wurde. So wurde die Orgel 1820 durch Johann Markus und Adam Oestreich wieder repariert. 1821 und 1822 fanden zwei Balgreparatur durch Adam Oestreich statt. Im Jahr 1824 kam es erneut zur Reparatur und Adam Oestreich arbeitete einen Neubauvorschlag aus. Der Neubau wurde dann 1829 durch Georg Oestreich aus Oberbimbach, und Adam Oestreich aus Bachrain ausgeführt.
Die Disposition war dabei folgenden:

Manualwerk: Hohlflöte 8', Gambe 8', Quintatöm 8', Prinzipal 4', Kleingedackt 4',
Oktave 2', Mixtur 3fach 1 1/3' (C-d^3)
Pedalwerk: Subbaß 16', Violon 8', eine Schleife blieb noch leer (C, Cis-a^0)
Koppel: Manual zu Pedal 6)
System: Mechanische Schleifladen
Prospekt: Mitterundturm, zwei niedrige Flachfelder, zwei Spitztürme,
zwei große Flachtürme, zwei Rundtürme 7)

Zu diesem Orgelbau wurden 400 Gulden durch Graf Görz zu Karolinenhof gestiftet. Der Sachverständige Siebert begutachtete das Werk nach Fertigstellung und beanstandete Stimmung und Intonation. Nach einer Überarbeitung befand Siebert die neue Orgel für in Ordnung.
1831 wurden zwei Reparaturen durch A. Oestreich durchgeführt. Auch wurde eine Bretterdecke über der Orgel eingebaut. Zwei Jahre später, 1833, erfolgte der Einbau der beiden noch fehlenden Register durch Andreas Schneider aus Allmus bei Fulda 8). In den Jahren 1835, 1838, 1843, 1846, 1854, 1858 und 1864 fanden verschiedene Reparaturen durch A. Oestreich und Joseph Oestreich statt. 1868 wurde die Orgel holzfarbig lackiert 9). Der nächste Eintrag in den Archiven findet sich 1908. In diesem Jahr fand ein kompletter Neubau der Orgel durch Wilhelm Sauer aus Frankfurt/Oder für 4470 Mark statt:

Hauptwerk: Bordun 16', Prizipal 8', Flöte 8', Salzional 8', Oktave 4', Cornett 3-4fach 2 2/3'
II. Werk: Gemshorn 8', Lieblich Gedackt 8', Dolce 8', Flöte 4'
Pedalwerk: Subbaß 16', Violinbaß 8'
Spielhilfen: Drei Koppeln, drei feste Kombinationen
System: Pneumatische Kegelladen
Prospekt: von 1829

1928 wurde ein Stimm- und Pflegevertrag mit den Gebrüder Späth abgeschlossen. Im gleichen Jahr wurde die Orgel wird um 2m zurückgesetzt 10). Der Einbau eines elektrischen Gebläses durch A. Späth erfolgte 1936.
1941 folgte ein Erweiterungsvorschlag von Alban Späth, welcher jedoch erst 1954 ausgeführt 11) wurde. Das II. Werk wurde dabei auf zusätzlicher pneumatischer Lade um folgende Stimmen erweitert: Praestant 4', Waldflöte 2' Mixtur 4fach 1 1/3'. Das Pedalwerk erhält Choralbaß 4' 12). Die Orgel wurde in die Turmnische verlegt und erhielt eine pfeifenlose Gitterfront als Prospekt. Der Nachbarocke Prospekt ging dabei verloren 13).

In den Jahren 2009 und 2010 konnte die Orgel mit Spendengeldern des Fördervereins Florenberg komplett restauriert werden. Am 5. Oktober wurde die Orgel durch Bischof Heinz Josef Algermissen geweiht (Fuldaer Zeitung: "Bischof Algermissen weiht restaurierte Orgel")